Sodium Cocoyl Isethionate (SCI)

INCI: Sodium Cocoyl Isethionate

Sodium Cocoyl Isethionate (SCI) ist durch die Pulverform ideal für die Herstellung fester wasserfreier Wünsch-Bars.

Es ist ein pflanzliches anionisches Tensid, das auf Kokosöl-Basis hergestellt wird.

SCI ist sehr mild, da es keine Sulfate enthält und kann somit bei sensibler und empfindlicher Haut angewendet werden.

Verglichen zu anderen sulfat-freien Tensiden erzeugt SCI einen reichhaltigen Schaum auch in hartem Wasser. Im Vergleich zu den meistverwendeten sulfat-haltigen Tensiden (z.B. Sodium Lauryl Sulfat (SLS) oder Sodium Laureth Sulfat (SLES)) ist die Schaumbildung von SCI geringer. In Sachen Schaumbildung muss man sich bei der Verwendung von SCI somit etwas umgewöhnen, allerdings nicht bei der Waschleistung.

Die Einsatzmenge ist bei selbstgerührten Produkten ja zum Glück selbstbestimmt. Was Tenside angeht, würde ich immer empfehlen, mit weniger deine Rezept für eine optimale Körperreinigung zu beginnen.

Vorteile dieses Produktes:
♥ Sehr milde anionische Waschsubstanz, geeignet für Babyprodukte
♥ Sulfat-frei
♥ Pflanzlich auf Kokosnussbasis
♥ Waschaktive Substanz (WAS): 85%
♥ Nicht durch Ethoxylierung hergestellt
♥ 100% biologisch abbaubar.
♥ PH-Wert 6-8 (10%ige Lösung)
♥ ISO 16128 Natural Origin Content 86%
♥ RSPO Zertifiziert
♥ CAS Nummer: 61789-32-0

ACHTUNG

H319 – Verursacht schwere Augenreizung   H412 – Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung

Hantiere beim Abwiegen des Tensids langsam und vorsichtig, so dass kein Pulver in die Augen gelangt. Vermeide Staubbildung. Das Fertigprodukt kann auch bei der Körperreinigung die Augen reizen, entsprechend der verwendeten Konzentration. Die Freisetzung in die Umwelt sollte vermieden werden. Du solltest mit Tensiden weder im Fluss noch im See baden. Wenn du Outdoor unterwegs bist, wasche dich am Ufer und lassen dort den Schaum im Boden versickern. Dort kann er gut und ohne zu schaden abgebaut werden.

Die Palmöl-Problematik:
Auf der Homepage von ‚Der nachhaltige Warenkorb.de‘ ist die Palmöl-Problematik sehr gut erklärt und ich werde hier die wichtigsten Fakten daraus zusammenstellen:
Palmöl ist das weltweit wichtigste Pflanzenöl, da es wenig kostet und vielseitig eingesetzt werden kann. Neben Lebensmitteln wird es für Kosmetikartikel, Kerzen, Farben oder Lacke verwendet sowie als Energiequelle in Form von Biosprit. Das Pflanzenöl ist also eine Art Alleskönner und wird dementsprechend global stark nachgefragt. Das Problem: Durch die rasant steigende Nachfrage werden tropische Wälder gerodet und damit wichtige Ökosysteme zerstört.

Ist der Austausch von Palmöl durch andere Pflanzenöle (Raps-, Soja- oder der Kokosbasis) eine sinnvolle Alternative?

Nein, besonders tropische Soja- und Kokosöle sollten Sie eher meiden, weil sie weitaus größere Anbauflächen als Palmöl benötigen. Für sie drohen also noch mehr Regenwälder gerodet und Tier- und Pflanzenarten noch stärker gefährdet zu werden. Denn der Anbau als Monokulturen geht auch zulasten der Artenvielfalt, egal ob bei Palmöl oder anderen Pflanzenölen (WWF, 2016).

Es gibt zwei Ansätze, die wirklich helfen, die Auswirkungen der Palmölkosums zu verbessern:

•  Produkte nicht kaufen, die unnötige palmölhaltige Inhaltsstoffe besitzen
  Palmöl verbirgt sich hinter Begriffen wie Cetyl, Laurate oder Palmitate. Beim Einkauf hilft diese ausführliche Liste dabei, Palmöl zu erkennen.
  Viele Palmöl-Komponenten in einem Produkt sind Hilfsstoffe, die lediglich der Produktverbesserung dienen und weggelassen werden könnten.
  Kosmetikprodukte, wie auch Lebensmittel, sollten aus wenig Inhaltsstoffen bestehen.
  
•  Produkte mit nahhaltigem Palmöl kaufen
  Zusätzlich gilt es vor allem, nachhaltiges Palmöl einzusetzen, d.h. den Anbau von Pflanzenölen weltweit sozialverträglich und ökologisch zu gestalten.
  Obwohl oft kritisch betrachtet, gibt es mittlerweile verschiedene Zertifizierungssysteme, die Verbraucherinnen und Verbraucher informieren sollen, ob Kriterien für eine nachhaltigere
  Palmölproduktion eingehalten werden. Wenn Sie Produkte mit Palmöl kaufen, achten Sie bitte darauf, ob die Erzeugnisse zum Beispiel nach den Nachhaltigkeits-Prinzipien des
  Runden Tischs für Palmöl (RSPO) produziert wurden.
  Einen Überblick nach Produktgruppen bietet der Palmöl-Check des WWF.
  

Wie sieht das nun mit Palmöl im Wünsch-Bar aus?
Wir von Wünsch-Bar haben lange nach einem passenden Tensid gesucht. Fast alle pulverförmig und sulfatfreien Tenside enthalten Fettsäuren vom Palmöl. Bei SCI wird zur Herstellung in erster Linie die Fettsäure der Kokosnuss verwendet. Der Palmölanteil im SCI liegt maximal bei 3% und ist bei unserem gewählten Produkt zum Glück RSPO zertifiziert. Hier konnten wir momentan keine bessere Alternative finden. Weiterhin ist nur die Hälte der sonst üblichen Menge an Tensid im Wünsch-Bar enthalten und wir verzichtet auf unnötige palmölhaltige Zusatzstoffe, wie Konsistenzgeber und Emulgatoren.

Infos zu Tensiden:

1. Tenside sind die Grundsubstanzen in Shampoos und anderen Dusch- und Reinigungsprodukten wie z. B. Waschmittel und somit als größte Menge enthalten.
   Sie stehen somit als erstes in der Liste der Inhalststoffe. Werden verschiedene Tenside in einem Produkt verwendet, teilt sich die Menge auf und sie erscheinen als drittes oder viertes in der Liste der Inhalststoffe.
   
2. Durch gleichzeitig lipophile (fettliebende) als auch hydrophile (wasserliebende) Eigenschaften können Tenside Öl und Schmutz von der Haut oder den Haaren entfernen.
3. Tenside in der Hautpflege sind pH-neutral oder hautneutral (pH 5-7). Dadurch arbeitet nach der Reinigung mit milden Waschsubstanzen der Säureschutzmantel und kann Schadstoffe abwehren.
4. Es gibt Tenside, die den Rohstoff Erdöl als Ursprung besitzen, aber auch Tenside, die einen pflanzlichen Ursprung (Kokosöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl) haben.
5. Es sollten immer Tenside genutzt werden, die gut biologisch abbaubar sind und somit keinen Schaden in der Umwelt anrichten können. Trotz hoher Abbaubarkeit sind immer unmittelbare Auswirkungen auf die Ökosysteme zu befürchten, weil die Abbauprozesse Zeit benötigen. Deshalb sollte die Verwendung von Tensiden von uns allen auf das Notwendigste beschränkt werden.

Vorteile von sulfat-freien Tensiden:

1. Schonender für die Haut: Sulfate zerstören die natürliche Lipidbarriere der Haut und können somit die Körper- und Kopfhaut reizen und austrocknen, was bei manchen Menschen zu Schuppenbildung, allergische Reaktionen oder Juckreiz führen kann.
2. Schonender für coloriertes Haar: Sulfate können Farbpigmente aus den Haaren entfernen und zu schnellem Verblassen führen.
3. Bessere Feuchtigkeitsversorgung der Haarstruktur: Sulfate können dazu führen, dass das Haar seine natürlichen Öle verliert, was es trocken und spröde macht.
4. Gründe für die Umwelt: Sulfate sind schwer abbaubar und können sich in Gewässern ansammeln, was Auswirkungen auf die Umwelt haben kann.